30 Jahre Schul-GmbH in der Regine-Hildebrandt-Gesamtschule Birkenwerder

Seit 1991 bereitet die Regine-Hildebrandt-Gesamtschule ihre 9. Klässlerinnen und 9. Klässler durch die Schul-GmbH auf das Berufsleben inklusive Bewerbungsverfahren vor. So auch in diesem November.

Vorbereitung auf das Berufsleben

Wie kann man Schülerinnen und Schüler kreativ an das Thema Berufseinstieg und Berufe heranführen und darauf vorbereiten? Das fragte sich bereits 1991 Erika Schürhoff als Schulleiterin der zweizügigen Pestalozzi-Gesamtschule und rief das Projekt Schul-GmbH (anfangs noch „Schulmanufaktur“) ins Leben. 30 Jahre später wird das Projekt noch immer mit Begeisterung jährlich im November an der mittlerweile integrativen sechszügigen Regine-Hildebrandt-Gesamtschule durchgeführt.

Für eine Woche im November wird die Regine-Hildebrandt-Schule zur fiktiven Firma „Schul-GmbH“ mit Angestellten, Abteilungsleitern und Geschäftsführern. Die Schülerinnen und Schüler der 9. Klassen schnuppern hier in eine realitätsnahe Arbeitswelt hinein. Inklusive vorangestelltem Bewerbungsverfahren.

Die federführende Organisation hatte in den letzten Jahren Siegbert Borchardt inne. In diesem Jahr betreut er die Schul-GmbH zum letzten Mal. Gemeinsam mit Sabine Merkel, die die Betreuung dann fortführen wird. Rund 125 Jugendliche der sechs 9. Klassen nehmen in diesem Jahr am Projekt „Schul-GmbH“ teil.

Bewerbung – Auswahlverfahren – Tätigkeit in der Schul-GmbH

Vor den Herbstferien wurden sämtliche Stellenausschreibungen der fiktiven Schul-GmbH ausgehängt und im Fach Deutsch das Thema „Bewerbungen“ durchgenommen. Bis Ende Oktober hatten die Schülerinnen und Schüler daraufhin Zeit, sich auf die jeweils interessanteste und passendste Stelle zu bewerben. Ganz realistisch mit Anschreiben, Lebenslauf, Zeugnissen und Zertifikaten. Von Frau Merkel und Herr Borchardt wurden die Bewerbungen gesichtet und beurteilt. Vorstellungsgespräche führten anschließend Personal-Experten, die die Schülerinnen und Schüler nicht kannten, z.B. Eltern, die in Personalabteilungen arbeiten oder Wirtschaftsjunioren, per Videokonferenz. Die Experten gaben den Jugendlichen anschließend hilfreiches Feedback und eine Beurteilung des Gesprächs an Frau Merkel und Herrn Borchardt. Aufgrund der Beurteilungen von Bewerbung und Vorstellungsgespräch wurden die Stellen der Schul-GmbH dann verteilt. Manch einer bekam jedoch auch nur seinen Zweitwunsch. Denn auf 12 Erzieher*innen-Stellen haben sich in diesem Jahr beispielsweise 35 Schülerinnen und Schüler beworben. Wie auf dem echten Arbeitsmarkt zählte dann die Qualität der Bewerbung. „Darüber waren nicht alle Schüler so erfreut, aber es entspricht dem realen Leben“, erklärte Kristin Becker, die in diesem Jahr die Abteilungsleiterin „Medien“ der Schul-GmbH ist.

Praktische Woche der Schul-GmbH vom 16.-19. November

Ab Dienstag, den 16.11.2021 schlüpfen die 125 Jugendlichen für vier Tage in ihre Berufe als Tischler*in, Töpfer,*in Buchhalter*in, Journalist*in, Marketingmitarbeiter*in, Maler*in, Beiköch*in, Service-Mitarbeiter*in, Grafikdesigner*in und Betriebshandwerker*in. Viele von ihnen arbeiten direkt in der Zentrale der Schul-GmbH, manche in den „Zweigstellen“. Dies sind beispielsweise die Kitas im Ort, KFZ-Werkstätten oder die Verwaltung von Merkel Tiefbau GmbH. Die frisch eingestellten Journalist*innen werden das Geschehen in der Schul-GmbH auf dem Instagram-Profil der Schule (@rhg_birkenwerder) teilen.

Text/Foto: os

Bildunterschrift:

Lehrerin Kristin Becker zeigt die Keramik-Werkstatt, wo die frisch eingestellten Töpfer*innen in der Schul-GmbH arbeiten