Aktionsbündnis KidicalMass fordert sichere Schulwege in Birkenwerder und Hohen Neuendorf

Am 5.5. kamen 150 Kinder und Erwachsene zur KidicalMass in Birkenwerder und Hohen Neuendorf zusammen um sich für kinderfreundliche Verkehrswege stark zu machen. Schmale Radwege, Kopfsteinpflaster, Bordsteinkanten und Hindernisse wie Mülltonnen behindern die Schulwege in der Gemeinde und in der Stadt. Am Tag der Fahrraddemo gab es keine Behinderungen, denn der Fahrradkorso konnte ganz entspannt mit Polizeibegleitung die Straßen in Anspruch nehmen. Wo sonst 20.000 Autos am Tag die Straßen lang rollen, zog sich ein Zug von Fahrrädern die Straßen entlang.

Die KidicalMass ist ein Aktionsbündnis, das sich Weltweit für kinderfreundliche Radwege einsetzt. In Deutschland fanden 460 Aktionen statt, in Brandenburg waren es insgesamt 14 Gemeinden und Städte die mit den Kindern für ihr Anliegen auf die Straße gingen.

Der Fahrradkorso startete an der Grundschule in Birkenwerder und bog Richtung Borgsdorf auf die B96 ein. Die Kinder vorneweg, klingelten drauf los und konnten ohne Angst über die Autobahnbrücke, vorbei an Bauhaus und Pflanzenkölle fahren. Weiter ging es über die Chaussestraße bis zur Grundschule Borgsdorf. Dort lud Bianca Gebel, ADFC Birkenwerder, die Kinder herzlich ein auf der abgesperrten Bahnhofstraße  Bootschaften und Bilder mit Kreide auf die Straße zu malen. Bevor sich der Fahrradkorso wieder in Bewegung setzte betonte Bianca: „Wir brauchen nicht mehr Parkplätze oder breitere Straßen für Autos.“, für die Rund 4.200 Schülerinnen und Schüler in Birkenwerder und Hohen Neuendorf braucht es ein Angebot um selbstständig zur Schule zu kommen, „..und wenn der Weg zu Fuß zu lang ist, dann sollte man ganz selbstverständlich auf das Fahrrad zurückgreifen können.“. Andreas Blaschke, Sprecher des ADFC Birkenwerder, forderte für Borgsdorf und Birkenwerder mehr Fahrradstraßen. Auch dabei war Marian Rahn, Mobilitätstrainer in Bildungseinrichtungen und Kommunen. Marian wies darauf hin, dass Kinder bereits im Alter von 3 bis 4 Jahren mit dem Radfahren beginnen und sie auch relativ schnell sicher sein könnten, wenn man sie denn ließe. Solange aber Eltern ihre Kinder wegen der vielen Autos mit dem Auto transportieren, wird das nichts. Eine Änderung der Infrastruktur, ausgerichtet an die Bedürfnisse der Kinder wäre ein Ansatz, den Teufelskreis zu lösen.
Die KidicalMass endete am Jugendhaus CORN in Birkenwerder. Franziska Müller betonte die gute Stimmung auf ihrer ersten Fahrraddemo, sie ist extra mit ihren zwei kleinen Kindern und ihrem Mann aus Bergfelde gekommen. Sichere Schulwege sind auch in Bergfelde ein wichtiges Thema. Auch für Anja Ludewig aus Birkenwerder ist es wichtig die Kinder ruhigen Gewissens mit dem Rad zur Schule schicken zu können, entlang der Hauptstraße gebe es zwar einen Radweg, den sieht sie aber ehr problematisch. „Wenn wir ein Anliegen haben gehen wir auf die Straße und wenn es um Fährräder geht, gehen wir mit dem Fahrrad auf die Straße.“, sagt Heike Schubert aus Birkenwerder, dann können die Kinder auch lernen und miterleben was Demokratie bedeutet. 

Die Kidical Mass-Aktion in Hohen Neuendorf und Birkenwerder war ein großer Erfolg. Wir sollten nun alles dafür tun, um die Botschaft an die Politik zu übermitteln und dafür zu sorgen, dass entsprechende Maßnahmen ergriffen werden - mit dem langfristigen Ziel, dass sie irgendwann nicht mehr notwendig ist.

Text: kidical mass / Fotos Linnard Gordalla