Birkenwerder spendet Feuerwehrfahrzeug in die Ukraine

 

 

 

 

 

 

Am Samstag, den 26. März 2022, machten sich vier Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Birkenwerder auf den Weg in Richtung polnisch-ukrainische Grenze, um das außer Dienst gestellte Gruppenlöschfahrzeug TL-16 an die Feuerwehr in Lwiw zu spenden.

TL-16 geht nach Lwiw

Das Gruppenlöschfahrzeug TL-16 wurde im Dezember 2021 von der Birkenwerderaner Feuerwehr nach 24 Jahren aus dem Dienst verabschiedet. Es sollte ursprünglich versteigert werden, der Wert des Fahrzeugs belief sich, laut Gutachten, auf rund 26.000 Euro. Doch es fand sich kein Bieter. Eine Feuerwehr aus Thüringen bekundete Interesse, doch das TL-16 passte nicht in ihr Depot. Und weder im Aartal noch in Sumskas bestand Bedarf am noch funktionsfähigen Fahrzeug. Deshalb entschieden die Feuerwehr und die Gemeindevertreterinnen und -vertreter Birkenwerders, es in die Ukraine zu schicken. „Wir hätten noch diverse Auktionen versuchen können, aber dort wird es dringender gebraucht. Und das ist keineswegs eine Notlösung“, erklärte Bürgermeister Stephan Zimniok. Das im Juni 2021 außer Dienst gestellte TLF-6000 konnte für 37.000 Euro versteigert werden. Bürgermeister Zimniok sieht es als Mischkalkulation. „Wir haben im vergangenen Jahr zwei Fahrzeuge weggegeben und dafür 37.000 Euro bekommen.“ Er hoffe, dass das TL-16 in Lwiw helfen könne, die Kriegsschäden zu minimieren und Menschenleben zu retten und hoffentlich bald das Kriegsende erleben könne.

 

Im Konvoi an die polnisch-ukrainische Grenze

In einem vom Landesfeuerwehrverband Brandenburg organisierten Konvoi aus 18 Fahrzeugen fuhren die vier Birkenwerderaner Feuerwehrleute mit zwei Fahrzeugen am Samstagfrüh ins polnische Rzeszow, das unweit der ukrainischen Grenze liegt. Dort sollten 250 Paletten mit Feuerwehr- und Rettungstechnischen Fachgeräten und Ausrüstung, sowie das TL-16 aus Birkenwerder und zwei weitere Fahrzeuge der Johanniter an die polnische Feuerwehr übergeben werden. Diese wiederum organisiere dann den Transport in die Ukraine, nach Lwiw, berichtete der Gemeindewehrführer der Feuerwehr Birkenwerder, Wolfgang Lange. Nachdem am Sonntag verladen wurde und sich die Kameraden nach der 14-stündigen Reise am Vortag ausruhen konnten, sollte es am Montag wieder zurück nach Brandenburg gehen. Die Johanniter hätten außerdem noch einen Reisebus dabei, in dem Flüchtlinge mit zurück genommen würden. „Wir fahren also nicht leer zurück“, erklärte der Gemeindewehrführer.

Bürokratischer Aufwand und ehrbarer Einsatz

Die Überführung des Einsatzfahrzeugs in die Ukraine erforderte enormen bürokratischen Aufwand. Der Fuhrbetrieb Fromm half der Gemeinde mit den nötigen Ausfuhrpapieren, wofür sich Bürgermeister Zimniok herzlich bedankte. Alle Beteiligten seien eine halbe Woche beschäftigt gewesen, die Ausfuhr vorzubereiten. Und auch bei den Kameraden Steffen Schönfeld, dem Vorsitzenden der Kreisfeuerwehr, Alexander Schärfling, Michael Bobon und Stefan Flügge, die das TL-16 auf seine letzte Reise schickten, bedankte sich Zimniok herzlich für ihren Einsatz. Er überreichte Proviant-Pakete von der Bäckerei Heide und Getränke und Thermosbecher von der Gemeinde.

Text/Foto: os

Bildunterschriften: 

Bild 1: Am 26.3.22 verabschiedeten Bürgermeister Stephan Zimniok (2.v.l.) und Gemeindewehrführer Wolfgang Lange (4.v.l.) vier Kameraden auf ihre Fahrt Richtung polnisch-ukrainische Grenze.

 

Bild 2: Der außer Dienst gestellte TL-16 fährt ein letztes Mal durch Birkenwerder und soll nun in der Ukraine helfen, Menschenleben zu retten.