Mobilität und Sicherheit für Radfahrer und Fußgänger in Birkenwerder

In zwei Veranstaltungen informierte der ADFC Birkenwerder Ende März 2022 über seine Kernthemen und sammelte Stimmungsbilder beim Jugendbeirat und Senioren des Ortes.

Jugend und Senioren sind viel zu Fuß und per Rad unterwegs

Gerade Kinder, Jugendliche und Senioren seien oft mit dem Rad oder zu Fuß in Birkenwerder unterwegs. Gleichzeitig fahren täglich 20.000 Autos auf der B96 durch den Ort, der zudem von Bahnschienen, Autobahn und Bundesstraßen durchschnitten wird. Kritische Verkehrspunkte gäbe es einige in Birkenwerder, so die Sprecher der Ortsgruppe Birkenwerder des ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club e.V.), Andreas Blaschke und Reinhardt Bischoff. 

Mit dem Jugendbeirat und bei einem vom Seniorenbeirat im evangelischen Gemeindehaus veranstalteten Kaffeeklatsch sprach der ADFC über neuralgische Verkehrspunkte und die Einschätzung der Situation durch die jungen und alten Birkenwerderanerinnen und Birkenwerderaner. Maik Tschischke, Vorsitzender des Jugendbeirats, resümiert: „Wir würden uns wünschen, dass es möglich ist, so sicher wie möglich durch Birkenwerder mit dem Fahrrad zu fahren. Und dass es auch gut befahrbare Wege gibt.“ 

Neuralgische Verkehrspunkte 

Vor allem die neuen Brücken über die Autobahn bereiteten Sorge, zeigten Reinhardt Bischoff und Jürgen Weinert in ihrer Präsentation beim Senioren-Treff. Und die Zuhörerinnen stimmten zu. „Das mit den Brücken steht mir bis hier“, empörte sich beispielsweise Frau Volkmann. Auch wenn es neue Kosten erzeuge, es müsse eine Lösung für Fußgänger her, beispielsweise die neue Brücke an der Fichteallee sicher überqueren zu können, finden sie und ihre Sitznachbarin Frau Baumgart. 
Auch die Überquerung der B96 auf Höhe des Briesewanderwegs oder der B96a am Bahnhof seien kritische Punkte. Ebenso die Rathauskreuzung, erläuterte Andreas Blaschke, Sprecher vom ADFC Birkenwerder. Für Fahrradfahrer stellten außerdem dicht parkende Autos an der Clara-Zetkin-Straße, auf den Geh- und Radweg gestellte Mülltonnen und viel befahrene Ausfahrten entlang der Hauptstraßen Gefahren dar.

Auf Probleme hinweisen, um Lösungen zu finden

Ständiges Nachhaken und vor allem das Mitteilen von erkannten Problemstellen sei wichtig, so Bischoff. Für viele Wege und Strecken ist nicht die Gemeinde selbst, sondern der Landkreis oder das Bundesland zuständig. In jedem Fall sei es wichtig, dass die Probleme mitgeteilt werden, damit sich mit einer Lösung befasst werde. Der ADFC werde der Verwaltung schon manchmal lästig, so Bischoff, der stellvertretende Sprecher der Ortsgruppe. Doch das sei nötig, um Bewusstsein für die kritischen Verkehrspunkte für nicht-motorisierte Verkehrsteilnehmer zu schaffen. Es sei ein deutschlandweites Problem, dass das Bewusstsein für Radfahrer und Fußgänger noch nicht so ausgeprägt sei. 

Gemeinde nimmt sich der Thematik an

Dass sich Birkenwerder durchaus bereits mit der Thematik beschäftigt, ist beispielsweise an der Verlängerung der Buslinie 822 zu sehen, die seit Beginn des Jahres durch Birkenwerder fährt und idealerweise den Autoverkehr durch Birkenwerder reduziert. Damit der Bus, der sich zunächst in der Evaluationsphase befindet, in den regulären Fahrplan der OVG aufgenommen wird und langfristig das Verkehrsaufkommen reduzieren kann, müssen die Fahrgastzahlen stimmen. Daher bittet Bürgermeister Stephan Zimniok um eine „rege Nutzung“ der Buslinie durch den Ort. Auch dies sei eine Möglichkeit, die Verkehrssituation in Birkenwerder zu entspannen. Am 18. Mai veranstaltet die Gemeinde gemeinsam mit dem Planungsbüro Spiekermann Ingenieure GmbH außerdem die nächste Bürgerwerkstatt zum Mobilitätskonzept, inklusive Schulwegeplan für Birkenwerder. 

Text/Foto: os

Bildunterschrift: Um Mobilität und Sicherheit als Radfahrer und Fußgänger ging es am 28.3.2022 beim Kaffeeklatsch des Seniorenbeirats, zu dem der ADFC eingeladen war.