Neue Ausstellung in der Galerie 47: Zwei Positionen der Druckgrafik

Am 14. August 2021 feierte die Galerie 47 in Birkenwerder die Vernissage der Ausstellung „Gedrucktes: Zwei Positionen der Druckgrafik“. Bis zum 10. Oktober können Werke der Künstlerinnen Christa Panzner und Marita Wiemer dort betrachtet werden.

Birkenwerders Galerie eröffnet vierte Ausstellung

„Gedrucktes: Zwei Positionen der Druckgrafik“ ist die vierte Ausstellung der Galerie 47 und zeigt eine interessante Gegenüberstellung der Drucktechnik: Computerdrucke von Christa Panzner und „klassische“ Linolschnitte von Marita Wiemer.

Jacob Panzner,der Sohn der Künstlerin Christa Panzner, eröffnete die Vernissage mit einer emotionalen Rede, in der er die Künstlerinnen und ihre Arbeiten vorstellte und erklärte, dass die Beschäftigung mit guter Kunst für ihn ein Weg aus einem Stimmungsstief heraus darstelle. Er schloss seine Rede mit den Worten: „Umso mehr ich die Werke sehe, umso weniger mag ich Worte schreiben.“ Jacob Panzner wertete dies als gutes Zeichen für die Arbeiten von Christa Panzner und Marita Wiemer, denn sie bedürften keiner langen erläuternden Kommentare. Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung von Fiona Paulini, die auf der Querflöte „Le Folies d’Espagne“ von Marin Marais (1656-1728) spielte.

Digitaldrucke von Christa Panzner und Linoldrucke von Marita Wiemer

Die Bilder von Christa Panzner sind „anders als das Label ‚Computergrafik’ im ersten Moment nahelegen mag“, beschrieb Jacob Panzner sehr treffend. Trotz endloser Möglichkeiten der digitalen Drucktechnik, zeigten die experimentellen Arbeiten Panzners viel Kraft und Tempo in der Strichführung und eine ganz persönliche Bildsprache. Die Bilder seien stark durch den Garten der Künstlerin beeinflusst, auf den sie vom Computer aus blicken kann. Durch besonderes Papier und einen guten Drucker wirken Christa Panzners Bilder nicht wie Computerausdrucke.

Die Werke von Marita Wiemer sind Linolschnitte und somit, was die Technik betrifft, klassischer als Panzners Drucke. Sie zeigen lebendige, farbenfrohe, reduzierte Landschaftsmotive. Auslöser für die in Birkenwerder ausgestellte Reihe sei eine Postkarte mit einem Motiv von Nicolas de Staël, einem französischen Vertreter der informellen Malerei, gewesen, berichtete die Künstlerin. Zudem sei „die Landschaft pur in Brandenburg“ eine weitere Inspirationsquelle. Wiemer arbeite in Phasen der wechselnden Technik: Nach einer Phase, in der sie viele Linolschnitte anfertige und sehr systematisch arbeite, widme sie sich anschließend gerne der Malerei, um freier arbeiten zu können. „So ist es eine schöne Abwechslung von präzisem und freiem Arbeiten“, erklärte die Künstlerin lächelnd.

Ausstellung noch bis Herbst 2021

Die Ausstellung „Gedrucktes: Zwei Positionen der Druckgrafik“ kann vom 14. August bis zum 10. Oktober in der Galerie 47 in Birkenwerder samstags und sonntags von 15 bis 18 Uhr besucht werden.

Text/Foto: os

Bildunterschrift:: Künstlerin Marita Wiemer vor ihren Werken in der Galerie 47 in Birkenwerder.