Ukraine-Projekt auf der Roten Brücke

Symbolträchtige Fotos stehen für  unglaubliches Leid und zerstörte Träume

Um den Angriffskrieg gegen die Ukraine geht es in dem Projekt „Das  Unerklärliche Zeigen“  von Transgendermodel Sophie Schmidt aus Birkenwerder und Hobby-Fotograf Gilles Soubeyrand aus Berlin. Beide hatten am 1. Mai auf die Rote Brücke in Birkenwerder eingeladen und insgesamt zehn großflächige Fotografien zu diesem Thema am Geländer der Brücke präsentiert. „Ich will eine Botschafterin sein, Mut machen und sensibilisieren“, sagt die 41-jährige Informatikerin, die Tochter von Dr. Eckard Uhlig, der in der Gemeinde ein Ingenieurbüro betreibt. Als der Krieg in der Ukraine begann, hatten sich Sophie Schmidt und der 65-jährige Gilles Soubeyrand über ein Onlineportal gefunden und es entwickelte sich die Idee zum Projekt. Am Internationalen Frauentag, dem 8. März, entstanden die symbolhaften Farbbilder auf der Brücke. Im See im Ortsteil Briese ist Sophie Schmidt auch auf zwei Schwarz-Weiß-Fotos  zu sehen. Sie hält eine Eisscholle in der Form der Umrisse der Ukraine in den Händen. „Es  soll zeigen, dass die Ukraine schmilzt.“ , Unter dem Titel „Am Arsch“ entstand das erste Foto der Ausstellung in einem Cafe in Berlin-Kreuzberg. „Wir werden Zeugen einer neuen Epoche. Jemand versucht ein neues Weißrußland oder Tschetschenien in unserer Nachbarschaft auszubauen, beides ist nicht akzeptabel“, heißt es im dem Text zum Foto. In Form von Puppen sind der symbolträchtige russische Bär (an mir lag es nicht), Russlands Außenminister Sergej Lawrow,  die hilflose Zivilbevölkerung  mit Patronenhülsen vor ihren Füßen zu sehen.

Hilfstransport nach Lwiw

 Noch eine Woche zuvor war Sophie Schmidt mit anderen Künstlern mit einem Hilfstransport in die Dreiviertel-Millionen-Stadt Lwiw im Westen der Ukraine gereist. „Es gab einige Probleme am Zoll. Aber wir haben alle Hilfsgüter an Kontaktpersonen vor Ort übergeben können“, sagt sie. Direkt auf der Brücke konnten Spenden für die Ukraine abgegeben und die Fotografien gekauft werden. Die Erlöse werden zu hundert Prozent für Transgenderfrauen in der Ukraine verwendet.

Text und Foto: Jürgen Zinke

Bildunterschrift:  Sophie Schmidt und Gilles Soubeyrand vor dem Motiv „Kollateralschäden“